Workshop Beilngries 18./19. März 2011

Sonderveranstaltung in Zusammenarbeit mit Curaprox

1. Programmpunkt: iTOP Prophylaxeschulung (Sylvia Fresmann) 

Prophylaxe in der Zahnmedizin ist unabdingbare Voraussetzung

Die Prophylaxe ist das Fundament der Zahn- und Mundgesundheit, die einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Allgemeinzustand hat. Das Risiko für eine Erkrankung an Gingivitis oder Parodontitis nimmt mit steigendem Lebensalter zu. Bereits bei der Altersgruppe 35 bis 44 leiden  20,5% an einer mittelschweren oder schweren Parodontitis. Prophylaxe erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit. Besonders mit den  Fachbereichen Gynäkologie und  Innere Medizin (Diabetologen und Kardiologen).Bei Patienten, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, besteht ein erhöhtes Parodontitisrisiko, bei Patientenmit einer bestehenden Parodontitis ein erhöhtes Risiko für kardio-vaskuläre Erkrankungen.

 

Prophylaxe als Erfolgsfaktor für die zahnärztliche Praxis

Prophylaxebehandlungen durch entsprechend geschultes Fachpersonal stellen für die Praxis einen nicht unwesentlichen wirtschaftlichen Faktor dar. 80 - 120,-- €  Honorar sind  heute allgemein anerkannte Preiskalkulationen.  Der materielle Aufwand ist relativ gering, allerdings müssen bei der Preisbildung die Kosten für die qualifizierte Mitarbeiterin und die räumlichen Voraussetzungen  beachtet werden. Durch den demographischen Wandel bedingt, gibt es eine steigende Zahl von älteren Patienten, die auf Grund moderner konservierender Behandlungsmethoden eine höhere Anzahl eigener Zähne  besitzen mit anspruchsvoll zu reinigenden prothetischen Konstruktionen. Dies wird den Bedarf an Prophylaxe deutlich steigern. Auch der Zusammenhang zwischen höherem Lebensalter und dem zunehmenden Verlust an motorischen Fertigkeiten wird eine völlig neue Anforderung an die Prophylaxe stellen.

Prophylaxe muss individuell auf den jeweiligen Patienten und seinen Zahnstatus abgestimmt werden

(Implantat-, Teleskop-, Brückenversorgung etc.)

Auswahlkriterien für die Putzhilfen

Die bisherigen Putzgewohnheiten sollten analysiert werden und gegebenenfalls modifiziert werden. Nach Möglichkeit sollte keine komplett neue Technik dem Patienten vorgeschlagen werden, da Gewohnheitsmuster von Haus aus sehr schwer zu durchbrechen sind. Die Hilfsmittel sollten in Abhängigkeit von der Situation im Mund, der persönlichen Leistungsfähigkeit, den motorischen Fertigkeiten und der Compliance des Patienten ausgewählt werden. Mehr als drei Hilfsmittel sind unrealistisch. Besser sollten sie Schritt für Schritt eingeführt werden.

2. Programmpunkt: Mundhygiene bei parodontalen Erkrankungen

Prof. Dr. Kirsten Warrer

Als wichtigstes Prinzip bei der Demonstration korrekter Mundhygiene gilt der Grundsatz: „touch to teach“. Der Patient kann beispielsweise den richtigen Bürstendruck auf Zähne und Gingiva spüren, indem ihm vom Behandler (Prophylaxemitarbeiter) die Zähne gebürstet werden. Das muss trainiert werden. Auch die Interdentalreinigung mit Interdentalbürstchen sollte dem Patienten an ihm selbst gezeigt werden. Neben der korrekten Bürstentechnik steht eine große Zahl an Hilfsmittel  und Medikamenten für die richtige und vor allem individuelle Prophylaxe zur Verfügung. Es gilt, ganz individuell für und mit dem Patienten auszuwählen. Ganz wesentlich sind Mundspülungen.  CHX - haltige Lösungen haben sich hierbei als besonders effizient erwiesen.

Die Wahrnehmung des Patienten ist entscheidend für den Behandlungserfolg.  Er sollte immer mit einer positiven Botschaft  die Praxis verlassen. Dem Patienten muss das Gefühl gegeben werden, dass nicht über ihn bestimmt, sondern ihm geholfen werden soll. Die Wahrnehmung des Gehirns kann beeinflusst werden, in dem die Aufmerksamkeit des Patienten in die gewünschte Richtung gelenkt wird. Dazu sollten dem Patienten im Gespräch immer offene Fragen gestellt werden, um eine Kommunikation zwischen Patient und Behandler aufrecht zu erhalten.

 

Schlussbemerkung zu diesem Workshop

Unsere Sonderveranstaltung fand wieder in der gewohnt familiären Atmosphäre statt, die alle Workshops in Beilngries auszeichnet. Das Hotel Fuchsbräu ist nagelneu renoviert und restauriert. Dadurch konnten wir auch mit allen Workshop - Teilnehmern eine sehr schöne Abendveranstaltung gestalten. Die Qualität der Thematik verbunden mit der Möglichkeit, praktische Ãœbungen durchzuführen, hatte viele Teilnehmer an unserem Wokshop nach Beilngries geführt. Es ist unserem Verein ein Anliegen, den Mitgliedern des Vereins Zukunft Prophylaxe solche interessanten und auch kostengünstigen Fortbildungen anzubieten. 

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